Historische Entwicklung von Niederdreisbach

Auf der Mercator-Karte von 1575 findet sich der Eintrag „Nider-Dreißbach“, noch gerade so eben in der „Herrschaft Hombergh“ gelegen.

Eine weitere Nennung erfolgt in den Vertragstexten zum Siegburger Vergleich von 1604. Dort wird „Nider-Dreißbach“ im Zusammenhang mit Grenzstein Nr. 7 erwähnt. Dieser Grenzstein markierte die Grenze zwischen Dreisbach und Freckhausen und bestand bis etwa 1965. Dann fiel er offenbar Räubern zum Opfer – und dient möglicherweise heute als Dekoration in irgendeiner Kellerbar.

Dasselbe Schicksal ereilte auch den Grenzstein Nr. 8 auf der Dornhecke. In beiden Fällen sind heute noch Stumpfreste sichtbar.

Die Ursprünge von Dreisbach dürften um das Jahr 1450 liegen – eine Zeit, in der im Oberbergischen viele Ortschaften mit der Endung „-bach“ entstanden.

Dreisbach liegt am gleichnamigen Dreisbach, der bei der Ortschaft Komp in der Gemeinde Reichshof entspringt und in südwestlicher Richtung bis Oberwiehl fließt, wo er in die Wiehl mündet. Mitten im Dorf stößt aus nördlicher Richtung der Langenbach, der bei Freckhausen entspringt, auf den Dreisbach.

Das reichlich vorhandene Wasser dürfte die Gründung der Ortschaft begünstigt haben.

Bis Anfang der 1960er-Jahre floss der Dreisbach in wunderschönen Mäandern zwischen der Wohnbebauung und dem südlich gelegenen Pützberg durch das Tal. Dann kam die Flurbereinigung – mit dem großen Bagger – und verlagerte das Flussbett naturwidrig an den Fuß des Pützberges.

(Verfasst von Wilfried Hahn)